Hast du dich auch mal selbstständig gemacht, um mehr Zeit und mehr Freiheiten zu haben? Selbstbestimmter zu arbeiten und mehr von dem machen zu können, was du am liebsten tust? Dann geht’s dir genauso wie mir – und wie vielen anderen Selbstständigen.
Die Krux an der Sache ist nur: Wir müssen ja irgendwie bekannter werden, „sichtbarer“ werden, damit potenzielle Kund:innen überhaupt von uns erfahren. Das ist letztlich der Schlüssel zu einer wirklich erfolgreichen und lukrativen Selbstständigkeit. Es braucht also Marketing.
Und dann sitzen viele von uns auf einmal doch wieder in einem Hamsterrad. Im Marketing-Hamsterrad: Wir recherchieren und grübeln über Themen. Wir erstellen schicke Grafiken und verlieren uns dabei manchmal stundenlang in Canva. Wir formulieren Blog-Artikel (wenn’s gut läuft) – oder starren auf ein weißes, digitales Blatt Papier (wenn’s schlecht läuft).
So geht’s zumindest vielen meiner Kund:innen. Klar, viele Selbstständige wissen schon einiges übers Bloggen, über Social Media und das Schreiben von Newslettern. Allein, es fehlt der rote Faden. Der Fahrplan, mit dem sie diese Tools sinnvoll in ihr Business integrieren und zeitsparend umsetzen können. Und zwar so, dass es am Ende wirklich neue Aufträge bringt – und nicht nur Zeit verbrennt.
Wie du Blog und Social Media sinnvoll kombinierst, liest du in diesem Blog-Artikel.
Warum überhaupt die Kombination aus Blog und Social Media?
Als ich mich Anfang 2021 selbstständig gemacht habe, stand ich wie viele andere vor der Frage: „Woher sollen die ganzen Kund:innen kommen?“ Ich hatte meine Vollzeitstelle gekündigt und war von 0 auf 100% selbstständig gegangen. Von irgendwas musste ich also leben.
Marketing war für mich absolut naheliegend, weil ich aus dem Bereich komme. Gleichzeitig wusste ich, dass ich als eher „stille“ Person keine Lust hatte, Kaltakquise zu machen oder ständig auf Netzwerk-Treffen rumzuhängen.
Dann lernte ich die Vorteile eines Blogs kennen. Grundsätzlich kannte ich Blogs schon länger, ich hatte nur keine Ahnung, dass Selbstständige durch Blog-Artikel besser in Suchmaschinen gefunden werden und so potenzielle Kund:innen auf sich aufmerksam machen können. Ich habe schon immer gern geschrieben, deshalb war ich von der Idee begeistert und fing an zu bloggen.
Gleichzeitig startete ich einen Instagram-Account und eine Facebook-Seite für meine Selbstständigkeit. Ich hatte in den letzten Jahren für Arbeitgeber schon professionell mit Social Media gearbeitet, deshalb war das für mich naheliegend.
Und diese Kombination hat sich als absolut wertvoll erwiesen: Durch Instagram und Facebook sind relativ schnell die ersten Kund:innen auf mich aufmerksam geworden. Auf Social Media können wir die schnelle, aber eben auch kurzfristige Aufmerksamkeit bekommen. Der Blog meiner (neuen) Website hat eine Weile gebraucht, bis er „funktioniert“ hat. Aber auch so finden heute regelmäßig Kund:innen zu mir – und zwar teilweise durch Blog-Artikel, die schon Monate oder Jahre alt sind.
Es ist also eine Kombination aus einem langfristigen und nachhaltigen Marketing-Kanal (Blog) und einem Kanal für schnelle, kurzfristige Aufmerksamkeit (Social Media).
Bei mir sind mittlerweile noch Newsletter, LinkedIn und ein Podcast dazugekommen. Das alles kombiniere ich effizient, damit ich eben nicht nur für mein Marketing arbeite, sondern mein Marketing für mich arbeiten kann. 😉 Und ich erzähle dir gerne noch mehr dazu.
Wo fängst du an – mit dem Blog oder mit Social Media?
Definitiv mit dem Blog! Der Blog ist dein „Long-Content“-Kanal. Das heißt, dass die Inhalte hier länger sind und mehr in die Tiefe gehen dürfen. Gleichzeitig darfst du dich darauf verlassen, dass sie auch langfristig für dich funktionieren und arbeiten und nicht morgen schon wieder alt sind. Social Media ist dann sozusagen für die „Zweitverwertung“ da.
Themen für Blog-Artikel und Social-Media-Posts finden
Hier geht es darum, nicht einfach irgendwelche Themen für dein Marketing zu finden, die du für wichtig hältst. Nein, die Themen sollten relevant für deine Zielgruppe sein. Und richtig genial wird es dann, wenn die Themen auch gleichzeitig auf dein Angebot hinführen. Die Frage sollte also nicht nur sein: „Welche Themen interessieren meine idealen Kund:innen?“ Sondern auch: „Welche Themen sorgen dafür, dass sie mein Angebot haben möchten?“ Dann wird’s richtig effektiv.
Aber wie findest du diese Themen?
Indem du deiner Zielgruppe zuhörst: Welche Herausforderungen haben sie (die du mit deinem Angebot lösen kannst)? Was wünschen sie sich stattdessen? Welche Fragen stellen sie dir zu deinem Thema und zu deinem Angebot?
Keywords für deine Blog-Artikel finden
Wenn du dich (zusammen mit Anita) schon mit deiner Website und vielleicht auch der Suchmaschinenoptimierung (SEO) beschäftigt hast, dann hast du bestimmt schon von Keywords gehört.
Falls nicht: Das ist nichts übertrieben Kompliziertes oder Technisches. Letztlich geht es einfach darum, zu verstehen, welche Begriffe und Kombinationen von Begriffen für dein Thema gegoogelt werden. Als Expert:innen nutzen wir ja manchmal ganz andere Wörter als unsere Kund:innen. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, was deine Zielgruppe bei Google oder Ecosia eingibt.
Dabei gehe ich so vor:
1. Zuhören. (Das wiederhole ich an dieser Stelle nochmal, weil es einfach so wichtig ist!) Höre deiner Zielgruppe und vor allem deinen Kund:innen genau zu. Mache im Kennenlern-Gespräch unbedingt Notizen und schreibe die Formulierungen 1:1 mit. So hast du erste gute Hinweise dazu, welche Wörter deine Zielgruppe nutzt – und wie.
2. Mit Keyword-Tools recherchieren: Hier gibt es soooo viele Möglichkeiten. Ich nutze hauptsächlich Ubersuggest und den Google Keyword Planer dafür. Dort gebe ich das Keyword ein, von dem ich glaube, dass es relevant sein könnte (das sind meistens mehrere Wörter). Anschließend zeigen mir die Tools unter anderem, wie häufig der Begriff gesucht wird und wie schwierig es ist, für diesen Begriff gefunden zu werden.
3. Googeln: Ich gehe im Browser in den Inkognito-Modus und gebe mein Keyword ein. So finde ich heraus, welche Seiten aktuell dafür ganz vorne landen und welche Keywords und Überschriften sie nutzen. Außerdem bekomme ich schon Hinweise darauf, welche Inhalte Nutzer:innen bei dem Thema relevant finden. Denn nur relevante Inhalte landen vorne (abgesehen von bezahlten Anzeigen).
Diese Recherche hilft mir auch dabei, den Artikel zu strukturieren und wertvolle Inhalte einfließen zu lassen. Denn das Ziel ist: Einen besseren Artikel zu schreiben als die aktuelle Nummer 1.
Hier siehst du am Beispiel des Keywords „Links einfügen Instagram“, wie die Ergebnisse bei Ubersuggest und im Google Keyword Planer aussehen. Das Keyword wird mehr als 100-mal pro Monat gesucht und der Wettbewerb ist eher gering. Es eignet sich somit perfekt für einen Blog-Artikel.
Falls du dich fragst, ob das wirklich funktioniert: Zu dem Keyword „Links einfügen Instagram“ habe ich einen Blog-Artikel geschrieben, der vorne bei Google landet – direkt unter dem offiziellen Hilfe-Artikel von Instagram:
Du siehst: Wenn du nur ein bisschen Zeit in die Recherche von Themen und Keywords investierst, schaffst du die Voraussetzung dafür, dass deine Blog-Artikel über Monate und Jahre potenzielle Kund:innen auf deine Website bringen.
So werden aus einem Blog-Artikel mehrere Social-Media-Posts
Einer der größten Zeitfresser, den ich bei meinen Kund:innen im Marketing sehe, ist, dass sie das Rad immer wieder neu erfinden. Sie schreiben einen Blog-Artikel zum Thema X und posten dann bei Instagram oder LinkedIn zu den Themen A, B und C. Dabei geht es viel leichter, wenn du Blog und Social Media kombinierst.
Du hast jetzt den einen „großen“ Blog-Artikel geschrieben. (Und mit „groß“ meine ich erstmal nur größer als ein Social-Media-Post. Auch ein Blog-Artikel muss nicht episch lang sein.) Aus deinem Text kannst du wunderbar mehrere Social-Media-Posts erstellen.
Ich habe z. B. am Anfang mindestens 3 Posts zu einem Blog-Artikel gemacht:
1. Überblick über den Blog-Artikel: Du erstellst einen Karussell-Post. Auf das Titelbild kommt die Überschrift deines Blog-Artikels – und vielleicht noch ein Untertitel, der mehr zum Lesen animiert. Die zweite Seite des Posts ist eine kurze Einleitung. Und dann folgen auf den weiteren Seiten die Zwischenüberschriften deines Artikels – jeweils mit 2-3 Stichpunkten. Auf der letzten Seite und im Text zum Post weist du natürlich auf deinen Blog-Artikel hin und sagst, wo deine Follower ihn finden (oder verlinkst ihn bei LinkedIn und Facebook direkt).
2. Unterthema aufgreifen: Du nimmst eine interessante Zwischenüberschrift und machst auch daraus einen Karussell-Post. Auf das Titelbild kommt eine Überschrift, auf den weiteren Seiten folgt dann der Input aus dem entsprechenden Abschnitt deines Blog-Artikels.
3. Persönlicher Zugang: Deine Erfahrungen sind wertvoller für deine Zielgruppe als all das allgemeine Wissen! Deshalb solltest du auch etwas Persönliches dazu posten, das dich als Expert:in positioniert. Meine Empfehlung: Poste ein Porträt-Bild von dir. Direkt auf dem Bild sollte schon eine Überschrift stehen (Worum geht’s hier?). Und dann schreibst du im Text von deinen Erfahrungen, gibst Empfehlungen oder sagst deine Meinung zu etwas.
Weitere Ideen für schnelle Social-Media-Posts zu deinem Blog-Artikel:
- Zitat rauspicken: Vielleicht gibt es in deinem Blog-Artikel einen besonders wichtigen Satz. Nutze dieses Zitat für einen Einzelpost. Im Text dazu kannst du noch etwas mehr Kontext geben.
- Einleitung kopieren: Du postest ein Foto von dir oder ein Foto, das zum Thema passt. Auf das Bild schreibst du die Überschrift deines Blog-Artikels. Für den Text kopierst du einfach deine Einleitung, passt sie falls nötig etwas an – fertig.
- Meinungen sammeln: Je nach Thema kannst du einen schönen Interaktions-Post dazu machen. Z.B.: Foto von dir, Überschrift: „Deine Meinung zu …“, im Text erklärst du kurz, worum es geht und bittest um Feedback in den Kommentaren.
- Schnelles Reel: Du filmst dich kurz beim Schreiben (15-20 Sekunden reichen), schneidest das Video passend, schreibst die Überschrift deines Blog-Artikels als Titel drauf und weist im Text darauf hin, dass es einen neuen Blog-Artikel zu diesem Thema gibt. Wenn du möchtest, kannst du dich auch länger filmen und das Ganze mit Zeitraffer posten.
Du fragst dich, ob es abschreckend ist, wenn du Inhalte wiederholst?
Das kann ich gut verstehen, so geht’s ganz vielen. Das fühlt sich am Anfang komisch an, weil du den Eindruck hast, dass du immer und überall dasselbe sagst bzw. schreibst. Dazu ein paar Gedanken von mir:
1. Niemand sieht so viel von deinem Content wie du. Seien wir doch mal ehrlich: Social-Media-Posts werden überscrollt, Blog-Artikel und Newsletter überflogen und Podcasts nebenbei gehört. Das heißt, dass deine Zielgruppe wahrscheinlich nur einen kleinen Teil von dem mitbekommt, was du veröffentlichst. Viele Social-Media-Posts werden ihnen wahrscheinlich nicht mal angezeigt! Die meisten bekommen also nicht mit, wenn sich etwas wiederholt. Und der Rest nimmt es dir nicht übel.
2. Social Media darf deinem Blog helfen. Sollte es sogar. Deine Blog-Artikel werden ja nicht sofort und automatisch gefunden. Bis SEO funktioniert, dauert es ein bisschen. Und du möchtest ja möglichst vielen Menschen deinen wertvollen Artikel zeigen – und sie somit auch auf deine Website holen. Erinnere sie bei Instagram und Co. also gerne immer mal wieder an deinen Blog-Artikel. Beim ersten Post haben sie vielleicht gedacht „Ach, interessant!“, hatten aber gerade keine Zeit. Der zweite Post wurde ihnen nicht angezeigt. Und erst beim dritten passt es, dass sie denken: „Stimmt, den Artikel wollte ich ja noch lesen!“. Und dann klicken sie drauf.
3. Es braucht Wiederholungen. Dein Marketing lebt quasi von Wiederholungen. Expert:innen sprechen mittlerweile davon, dass es online mehr als 20 Kontaktpunkte braucht, bis jemand bereit ist, zu buchen. Heftig, oder?! Das heißt: Finde heraus, welche Kernbotschaften wichtig für dein Marketing sind – und wiederhole sie immer und immer und immer wieder. Das fühlt sich für dich am Anfang vielleicht komisch an, aber es ist wichtig, damit diese Kernbotschaften überhaupt ankommen und nicht im allgemeinen Getöse online untergehen.
Fazit: Blog und Social Media zu kombinieren ist effizient und effektiv
Wenn du nur zwei Dinge aus diesem Blog-Artikel mitnimmst, dann diese:
1. Wenn du Blog und Social Media kombinierst, sparst du Zeit. Du musst weniger über Themen grübeln und nicht ständig das Rad neu erfinden. Aus einem Blog-Artikel kannst du Social-Media-Content für einen ganzen Monat erstellen.
2. Du verstärkst dein Marketing und deine Botschaft, wenn du beides kombinierst. Dein Blog-Artikel wird von umso mehr Menschen gelesen und das Interesse an deinem Angebot (auf das der Blog-Artikel bestenfalls hinleitet) wird umso größer.
Ja, du musst trotzdem Zeit investieren. Aber du darfst selbst bestimmen, wie viele Blog-Artikel und Social-Media-Posts du veröffentlichst. Wichtig ist, dass du eine Routine für dich entwickelst, die realistisch ist, die du langfristig durchhältst – und die mit deinen Stärken und Vorlieben arbeitet. So macht Marketing auch Spaß.
Mehr über Steffi Müsse
und mehr Input für dich
Steffi Müsse ist Online-Marketing-Mentorin und unterstützt Berater:innen und Coaches dabei, bekannter zu werden und mehr Aufträge zu bekommen. Ihr Ansatz ist ein Online-Marketing-Mix mit Plan, sodass Selbstständige mit Social Media und Co. keine Zeit mehr verbrennen, sondern wirklich mehr Anfragen im Postfach haben.
Mehr zu ihrem Ansatz erfährst du in ihrer Masterclass (für 0 Euro): 3 entscheidende Schritte zu mehr Anfragen (ohne täglich den Algorithmus zu füttern)
Steffis Website: nachtsum2.de
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