Du nutzt bereits ein Analyse-Tool auf deiner Website und konntest schon Daten damit sammeln? Super, dann ist es jetzt an der Zeit, diese Daten auszuwerten.
In diesem Beitrag zeige ich dir die wichtigsten Kennzahlen deines Analyse-Tools, was sie bedeuten und wie du sie sinnvoll interpretieren kannst. Nur, wenn du die gesammelten Daten auswertest, kannst du deine Website für deine Besucher*innen verbessern.
Falls du noch kein Analyse-Tool installiert hast, findest du hier 3 Empfehlungen:
3 DSGVO-konforme Alternativen zu Google Analytics für deine WordPress-Website
Grundlegende Begriffe und Kennzahlen
Je nachdem, welches Analyse-Tool du verwendest, können die Zahlen bei dir andere Bezeichnungen haben. Die wichtigsten Begriffe habe ich dir im Folgenden aufgelistet. Lass uns kurz durchgehen, was diese bedeuten.
Besucher / Nutzer / Visitors
Die Anzahl der Menschen, die deine Website besuchen.
Seitenansichten / Seitenaufrufe / Views / Page Views
Die Seitenaufrufe der Menschen, die deine Website besuchen.
Beispiel:
Wenn ein Besucher auf deiner Website einen Blogbeitrag aufruft, dann auf deine Startseite klickt und anschließend noch deine Über mich-Seite besucht, wird das als 3 Seitenansichten gezählt.
Sitzungen / Visits / Sessions
Eine Sitzung startet, wenn ein Besucher auf deine Website kommt. Klickt er sich durch weitere Unterseiten, werden diese Aufrufe derselben Sitzung zugeordnet. Erst, wenn der Besucher 30 Minuten inaktiv ist, startet eine neue Sitzung, wenn er deine Website nochmal aufruft.
Beispiel:
Eine Besucherin kommt über eine Suchmaschine auf deine Website und klickt sich durch 5 Unterseiten und Beiträge >> 1 Besucherin, 5 Views, 1 Sitzung.
Nach einer Stunde Mittagspause besucht sie noch 3 weitere Beiträge >> 1 Besucherin, 8 Ansichten, 2 Sitzungen.
Durchschnittliche Sitzungsdauer / Aufenthaltsdauer / Session Duration
Die Dauer einer Sitzung.
Absprungrate / Bounce Rate
Der Prozentsatz der Besucher, die nur eine Unterseite bzw. einen Beitrag ansehen und deine Website anschließend verlassen.
Beispiel:
Eine Besucherin landet auf deiner Startseite und klickt auf einen Blogbeitrag. Diese Besucherin ist nicht abgesprungen, da sie mehrere Unterseiten angesehen hat. Also ist die Absprungrate 0 %.
Ein anderer Besucher kommt über eine Suchmaschine auf einen deiner Blogbeiträge, merkt, dass er nicht findet, wonach er gesucht hat, also verlässt er deine Website direkt wieder. Somit ist die Absprungrate 100 %.
Für beide Besuche liegt der Durchschnitt der Absprungrate bei 50 %.
Betrachtest du einen einzelnen Besuch, gibt es nur „abgesprungen“ (0 %) oder „nicht abgesprungen“ (100 %). Aus diesen Werten berechnet dein Analyse-Tool den Durchschnitt für den jeweiligen Zeitraum.
Seiten pro Sitzung / Seitenaufrufe pro Besuch / Views per Session
Die Anzahl der Seitenaufrufe während einer Sitzung.
Beispiel:
Eine Besucherin findet auf deine Startseite, klickt von hier auf deine Über mich-Seite, geht wieder zurück auf die Startseite und klickt weiter auf eine Angebots-Seite >> 4 Views per Session.
Website Traffic analysieren und interpretieren
Es gibt keine Richtwerte, die für alle Websites gelten. Je nach Thema, Website-Ziel und Zielgruppe können diese Zahlen unterschiedlich ausfallen.
Zudem ist die Kombination der einzelnen Zahlen wichtig. Denn was bringen dir hohe Besucherzahlen, wenn die Sitzungsdauer niedrig und die Absprungrate hoch sind, deine Besucher*innen deine Website also schnell wieder verlassen?
Besucherzahlen
Für die Analyse ist es nicht wichtig, wie viele Besucher*innen deine Website hat, sondern vor allem, wie sich die Anzahl deiner Besucher*innen in den letzten Monaten entwickelt hat.
Sieh dir in deinem Analyse-Tool die letzten 6, 12 oder 18 Monate an und schau, ob die Zahlen gestiegen, gesunken oder gleich geblieben sind. Diese Entwicklung gibt dir Hinweise darauf, wo es Optimierungsbedarf gibt und wie gut deine bisherigen Maßnahmen funktionieren.
Möglichkeiten für mehr Besucher*innen auf deiner Website:
- Erweitere deine Website um einen Blog:
Ein Blog bietet die Möglichkeit, Inhalte zu relevanten Themen zu veröffentlichen und schenkt dir mehr Sichtbarkeit in Suchmaschinen.
Siehe auch:
Wann macht ein Blog Sinn? + 5 Tipps für deinen Blog-Start
- Veröffentliche regelmäßig neue Blogbeiträge:
Regelmäßige Beiträge auf deinem Blog zeigen Suchmaschinen, dass du deine Website aktuell hältst und geben dir die Chance für mehr Begriffe (Keywords) in Suchmaschinen gefunden zu werden.
- Beschäftige dich mit dem Thema SEO:
Suchmaschinenoptimierung hilft dir, in den Suchergebnissen weiter oben zu erscheinen und so mehr Besucher*innen anzuziehen.
Siehe auch:
Grünes SEO: Wie SEO deine Website sichtbar und grüner macht + 3 Tipps, um sofort loszulegen
- Teile deine Inhalte auf Social Media:
Nutze entweder deine eigenen Kanäle, um neue Blogbeiträge oder Angebote zu bewerben oder Facebook-Gruppen, wie Abenteuer Home-Office, in der Claudia immer dienstags einen Beitrag teilt, unter dem du deinen neuen Content teilen kannst.
Siehe auch:
Wenig Zeit fürs Marketing? – So kombinierst du Blog und Social Media
- Gastauftritte in anderen Blogs oder Podcasts:
Profitiere von der Reichweite anderer. Achte bei der Auswahl darauf, dass du dort deine Zielgruppe erreichst und versuche die Leser*innen bzw. Hörer*innen auf deine Website zu leiten. Zum Beispiel auf eine Seite, auf der sie sich ein passendes 0€-Produkt holen können.
Mehr zu dem Thema Gastauftritte findest du bei Laura Filz:
Gastbeitrag schreiben: Die komplette Anleitung
Seitenansichten
Neben den reinen Besucherzahlen sind die Seitenansichten eine weitere wichtige Kennzahl für die Analyse deiner Website. Sie geben dir Aufschluss darüber, wie oft einzelne Seiten deiner Website aufgerufen werden.
Auch hier ist es wichtig, nicht nur die absoluten Zahlen zu betrachten, sondern die Entwicklung der Seitenansichten über die Zeit zu analysieren. Sieh dir die letzten 6, 12 oder 18 Monate an, um zu verstehen, welche Inhalte besonders gut ankommen.
Schau auch, welche Blogbeiträge bzw. Unterseiten die meisten Seitenansichten haben.
Möglichkeiten, um die Seitenansichten zu steigern:
- Interne Verlinkungen:
Setze strategische Links innerhalb deiner Beiträge, die auf andere relevante Inhalte deiner Website verweisen. Das ermutigt Besucher*innen, länger zu bleiben und mehr Seiten anzusehen.
- Call-to-Actions:
Platziere klare Call-to-Actions auf deinen Seiten, die deine Leser*innen zu weiteren Seiten, Beiträgen oder in deinen Newsletter führen.
- Hochwertige und relevante Inhalte:
Erstelle Inhalte, die für deine Zielgruppe von Interesse sind. Qualitativ hochwertige Blogbeiträge motivieren deine Besucher*innen, tiefer in deine Website einzutauchen.
- Regelmäßige Updates und neue Inhalte:
Halte deine Website aktuell, indem du regelmäßig neue Inhalte veröffentlichst. Neue Beiträge und Seiten bieten den Besucher*innen frische Anreize zum Verweilen.
- Optimierung der Benutzerfreundlichkeit:
Eine benutzerfreundliche Navigation und ein ansprechendes Design tragen dazu bei, dass Besucher*innen sich leicht zurechtfinden und bereit sind, mehr Seiten anzusehen.
Sitzungsdauer
Eine längere Sitzungsdauer deutet darauf hin, dass deine Inhalte interessant und ansprechend sind. Sie hilft dir zu verstehen, ob deine Website die Besucher*innen fesselt oder ob sie nur kurz verweilen und dann abspringen.
Möglichkeiten, um die Sitzungsdauer zu erhöhen:
- Qualitativ hochwertige Inhalte:
Erstelle informative und ansprechende Inhalte, die deine Zielgruppe interessieren und Mehrwert bieten. Gut recherchierte Beiträge und hilfreiche Anleitungen halten deine Besucher*innen länger auf deiner Seite.
- Visuelle Elemente & interaktive Inhalte integrieren:
Nutze Videos, Infografiken und andere visuelle Elemente, um deine Inhalte aufzulockern und ansprechender zu gestalten. Visuelle Inhalte können deine Besucher*innen dazu bringen, länger zu bleiben.
- Interaktive Inhalte:
Biete interaktive Elemente wie Umfragen, Quizze oder andere Tools an, die deine Besucher*innen aktiv einbinden und zur Interaktion anregen.
- Gute Lesbarkeit und Struktur:
Achte auf eine klare Struktur und gute Lesbarkeit deiner Inhalte. Verwende Absätze, Zwischenüberschriften, Listen und Hervorhebungen, um den Text übersichtlich und einfach verständlich zu machen.
- Interne Verlinkungen:
Verlinke relevante Inhalte innerhalb deiner Website, um deine Besucher*innen zu Inhalten weiterzuleiten, die für sie interessant sein könnten.
- Call-to-Actions:
Setze strategisch platzierte Call-to-Actions ein, um deine Besucher*innen zu weiteren Inhalten oder Aktionen zu führen. Schon einfache Handlungsaufforderungen, wie „Weiterlesen“ oder „Mehr erfahren“ können die Sitzungsdauer verlängern.
- Schnelle Ladezeiten:
Stelle sicher, dass deine Website schnell lädt. Lange Ladezeiten können dazu führen, dass deine Besucher*innen deine Website verlassen.
Siehe auch:
5 praktische Tipps, die deine (Elementor-)Website schneller machen.
Absprungrate
Eine kurze Sitzungsdauer in Kombination mit einer hohen Absprungrate kann auf verschiedene Probleme hinweisen:
- Besucher*innen finden nicht, wonach sie suchen:
Überprüfe, ob wichtige Infos fehlen oder ob deine Inhalte halten, was deine Überschrift verspricht. - Zu lange Ladezeiten:
Sorge für schnelle Ladezeiten >> 5 praktische Tipps, die deine (Elementor-)Website schneller machen. - Unklare Inhalte:
Präsentiere deine Inhalte klar und verständlich. Verwende eine einfache Sprache, klare Strukturen und Unterüberschriften. Visuelle Elemente wie Bilder, Infografiken und Videos können helfen, komplexe Inhalte leichter verständlich zu machen. - Uninteressante Inhalte für deine Besucher*innen:
Richte deine Website stärker auf deine Zielgruppe aus. Erstelle Inhalte, die deren Bedürfnisse und Interessen ansprechen. Nutze Umfragen oder Feedback-Tools, um zu erfahren, was deine Besucher*innen wirklich interessiert. - Unübersichtliche Gestaltung (Textwüste):
Gestalte Beiträge und Unterseiten ansprechend und übersichtlich. Verwende Absätze, Listen und visuelle Trennungen, um den Text aufzulockern. Ein ansprechendes Layout mit ausreichend Weißraum verbessert die Lesbarkeit und Nutzererfahrung.
Ist die Sitzungsdauer lange und die Absprungrate hoch, kann das bedeuten, dass deine Besucher*innen gefunden haben, wonach sie gesucht haben und zufrieden sind. Besonders auf Blogs kommt es oft vor, dass Leser in einem Beitrag finden, was sie brauchen und deshalb die Seite direkt wieder verlassen.
Du kannst versuchen, sie zu einem anderen interessanten Beitrag weiterzuleiten, ihnen einen zum Beitrag passendes 0€-Produkt oder die Anmeldung zum Newsletter vorzuschlagen, um mehr hilfreiche Inhalte von dir zu erhalten.
Möglichkeiten, um die Absprungrate zu senken:
- Relevante und ansprechende Inhalte:
Sorge dafür, dass deine Inhalte die Erwartungen der Besucher*innen erfüllen und einen Mehrwert bieten. Vermeide Clickbait-Titel und halte deine Versprechen aus den Überschriften.
- Schnelle Ladezeiten:
Lange Ladezeiten sind einer der Hauptgründe für eine hohe Absprungrate.
5 praktische Tipps, die deine (Elementor-)Website schneller machen
- Klare Call-to-Actions:
Platziere gut sichtbare und einladende Call-to-Actions, die die Besucher*innen zu weiteren Inhalten oder Aktionen führen, wie z.B. das Lesen eines weiteren Blogbeitrags oder das Anmelden für deinen Newsletter.
- Übersichtliches und attraktives Design:
Ein klares, ansprechendes Design mit einer gut sichtbaren und strukturierten Navigation hilft den Besucher*innen, sich schnell zurechtzufinden und weiterzuklicken.
- Interne Verlinkungen:
Verlinke innerhalb deiner Beiträge auf andere relevante Inhalte deiner Website. Das hält die Besucher*innen länger auf deiner Seite und verringert die Absprungrate.
- Mobile Optimierung:
Stelle sicher, dass deine Website auf mobilen Geräten gut dargestellt wird. Viele Besucher*innen kommen über Smartphones und Tablets, und eine schlechte mobile Erfahrung kann zu hohen Absprungraten führen.
- Relevante Suchbegriffe:
Nutze die Analyse deiner Suchbegriffe, um sicherzustellen, dass du die richtigen Keywords verwendest und die Erwartungen der Besucher*innen erfüllst, die über Suchmaschinen auf deine Website kommen.
Durch die Analyse dieser Kennzahlen und die Umsetzung gezielter Optimierungen kannst du die Nutzererfahrung auf deiner Website verbessern und die Zufriedenheit deiner Besucher*innen erhöhen.
Erweiterte Website Traffic Analyse
Einige Analyse-Tools bieten dir noch weitere Möglichkeiten, deine Website zu analysieren.
Traffic-Quellen analysieren
Ein Blick auf die Traffic-Quellen deiner Website verrät dir, woher deine Besucher*innen kommen. Du kannst feststellen, ob sie über Suchmaschinen, Social Media, direkte Zugriffe oder andere Websites auf deine Seite gelangen.
Diese Analyse hilft dir zu verstehen, welche Kanäle effektiv arbeiten und wo es Potenzial gibt, mehr Besucher*innen zu gewinnen.
Verweildauer auf einzelnen Seiten
Die Verweildauer (auch View-Dauer) zeigt dir, wie lange Besucher*innen auf einer einzelnen Seite deiner Website bleiben. Eine längere Verweildauer deutet darauf hin, dass die Inhalte relevant und ansprechend sind.
Wenn die Verweildauer auf bestimmten Seiten kurz ist, solltest du diese genauer ansehen. Und dabei einen Blick auf die Absprungrate werfen. Falls die Verweildauer kurz und die Absprungrate hoch ist, solltest du dir überlegen, wie du die Inhalte verbessern oder ansprechender gestalten kannst, um deine Besucher*innen auf deiner Website zu halten.
Analyse der verwendeten Geräte
Die Analyse der Geräte, die deine Besucher*innen verwenden, gibt dir Aufschluss darüber, wie deine Website genutzt wird. Prüfe, ob es Unterschiede im Verhalten gibt und ob die mobile Version deiner Website genauso gut funktioniert wie die Desktop-Version.
Wenn die Absprungrate bei mobilen Nutzern höher ist, kann das auf Probleme bei der mobilen Darstellung hinweisen, die du beheben solltest, um die Nutzererfahrung zu verbessern.
Aus der Analyse, welche Geräte meine Besucher*innen verwenden, kann ich ableiten, dass für mich die Desktop-Version die wichtigste ist. Das liegt auf jeden Fall daran, weil ich Content für Menschen bereitstelle, die an ihrer Website arbeiten. In der Tablet-Version wird meine Website äußerst selten aufgerufen, deshalb stecke ich nicht viel Zeit in die Optimierung.
Interne Suchbegriffe und deren Auswertung
Wenn dein Analyse-Tool interne Suchbegriffe erfasst, kannst du sehen, wonach Besucher*innen auf deiner Website suchen. Diese Daten sind wertvoll, um zu verstehen, welche Informationen oder Produkte gefragt sind.
Nutze diese Erkenntnisse, um deine Inhalte zu optimieren und sicherzustellen, dass wichtige Themen leicht auffindbar sind. Du kannst auch neue Inhalte erstellen, die den Bedürfnissen deiner Website-Besucher*innen entsprechen und so ihre Zufriedenheit und Verweildauer erhöhen.
404-Fehler analysieren
Zeigt dir dein Analyse-Tool an, dass viele Menschen auf einer 404-Seite gelandet sind? Dann solltest du prüfen, über welche Links sie dort gelandet sind und entsprechende Weiterleitungen einrichten.
Siehe auch:
404-Monitor von Rank Math: 404-Fehler finden und beheben
User Flow Analyse
Die User Flow Analyse zeigt dir, welchen Weg deine Besucher*innen auf deiner Website nehmen.
Du kannst sehen, wie sie durch deine Website navigieren und wo sie möglicherweise abspringen.
Deine Website gezielt optimieren:
Die Zahlen deines Website-Analyse-Tools sind mehr als nur eine Statistik. Sie bietet dir die Möglichkeit, tiefere Einblicke in das Verhalten deiner Besucher*innen zu gewinnen und mit diesem Wissen Entscheidungen zu treffen.
Nimm dir die Zeit, die Daten regelmäßig zu überprüfen und die Ergebnisse in konkrete Optimierungsschritte umzusetzen. So machst du deine Website nicht nur für Suchmaschinen, sondern vor allem für deine Besucher*innen attraktiver. Das zahlt sich langfristig aus.
Bring deine Website auf Kurs:
- 40 Punkte aus 5 Bereichen:
- Sicherheit, Rechtliches, Funktionsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit & SEO
- für Selbständige, die ihre Website selbst aktualisieren & optimieren